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Sorbitol
Sorbit (der Sorbit, auch das Sorbitol, Glucitol oder Hexanhexol) zählt zu den Alditolen (Zuckeralkoholen) und findet in vielen industriell hergestellten Lebensmitteln (Lebensmittelzusatzstoff E 420) als Zuckeraustauschstoff, Trägerstoff sowie Feuchthaltemittel Verwendung. Sorbit ist die reduzierte Polyolform der Hexosen Glucose, Fructose und Sorbose und kann aus diesen durch katalytische oder elektrochemische Hydrierung hergestellt werden.
Sorbit liefert mit 10 kJ/g (2,4 kcal/g) weniger Energie (physiologischer Brennwert) als Haushaltszucker (Saccharose) mit 17 kJ/g (4,1 kcal/g). Seine Süßkraft entspricht etwa 40–60 % im Vergleich zur Saccharose. Zur Erzielung derselben Süße im Lebensmittel ist daher entsprechend mehr Sorbit erforderlich, so dass der geringere Brennwert des Sorbits mehr als ausgeglichen wird. Für die Verstoffwechselung im Körper wird kein Insulin benötigt. Daher ist Sorbit zum Süßen von Diabetikerlebensmitteln geeignet und kommt in Deutschland und Österreich in diesen diätetischen Lebensmitteln zum Einsatz.
In der Lebensmittelherstellung wird Sorbit auch als Feuchthaltemittel eingesetzt, da es hygroskopische Eigenschaften besitzt und somit Lebensmittel (beispielsweise Kaugummis, Lebkuchen, Biskuit, Schokoladen- und Pralinenfüllungen), Kosmetika und auch Zahncremes vor dem Austrocknen schützt.
Da Sorbit im Mund nur wenig abgebaut wird, ist er nur leicht kariogen. Sorbit ist Bestandteil der meisten Zahncremes, die auf dem Markt zu finden sind. Er ist in der EU als Lebensmittelzusatzstoff der Nummer E 420 mit Ausnahme von Getränken als Zusatz für fast alle Lebensmittel in beliebig hoher Menge zugelassen, obwohl aufgenommene Mengen von mehr als 50 g/Tag zu Durchfall, Blähungen und Bauchschmerzen führen können. Jedes Lebensmittel, das mehr als 10 % Sorbit oder andere Polyole enthält, muss daher auch den Wortlaut: „...kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken.“ tragen.
Manche wasserbasierten Gleit- und Massagegels enthalten Sorbit anstelle von Glycerin.
Weiterhin dient Sorbit als ein Zwischenprodukt bei der Synthese von Ascorbinsäure (Vitamin C) aus D-Glucose (Traubenzucker) nach Reichstein, wofür er zur entsprechenden Ketose, der L-Sorbose, als nächstes Zwischenprodukt oxidiert wird.
Große Mengen Sorbit werden zur Herstellung von Emulgatoren verwendet. Dazu wird es mit Fettsäuren zu Sorbitanfettsäureester umgesetzt. So erhält man relativ hydrophobe Emulgatoren zur Herstellung von Wasser in Öl Emulsionen. Wenn diese Sorbitanfettsäureester mit Ethylenoxid umgesetzt werden, erhält man hydrophilere Emulgatoren, sog. Polysorbate mit denen man Öl in Wasser Emulsionen herstellen kann. Beide Gruppen von Emulgatoren gehören zu den nichtionischen Emulgatoren und werden in Kosmetika und Lebensmittel eingesetzt.