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Galactose
Die Galactose (fachsprachliche Schreibung), kurz Gal, auch Galaktose (traditionelle Schreibung, von altgriechisch γάλα gála, Genitiv: τοῦ γάλακτος toû gálaktos, deutsch „Milch“) oder auch Schleimzucker, ist eine natürlich vorkommende chemische Verbindung aus der Gruppe der Monosaccharide (Einfachzucker). Galactose kommt z. B. in den meisten Lebewesen als Baustein von Oligo- und Polykondensaten der Kohlenhydrate in verschiedenen Schleimhäuten vor, woher sich der deutsche Name ableitet. Im Vergleich mit Saccharose hat eine 10%ige D-Galactoselösung eine Süßkraft von 63 %.
Verwendung
Galactose wird als Nahrungsergänzungsmittel bzw. Zuckerersatz verwendet.
Galactose als „Hirnzucker“
Galactose dient als insulinunabhängige Energiequelle für das Gehirn und unterstützt somit die Konzentrationsfähigkeit als auch die Gedächtnisleistung. Die ist vor allem bei Patienten mit neurodegenerativen Erkrankungen von Relevanz, da diese oft Insulinresistenzen zeigen. So zeigen Studien an Ratten die positiven Effekte von Galactose für die Behandlung von kognitiven Defiziten und das Potenzial von Galactose bei der Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen.
Galactose und Diabetes
Wegen der insulinunabhängigen zellulären Aufnahme von Galactose hat sie nur geringe Wirkung auf den Blutzuckerspiegel. Der glykämische Index von Galactose liegt bei 20 (Glucose=100). Bereits in den 1930er Jahren behandelten Ärzte der Berliner Charité Diabetespatienten deshalb erfolgreich mit Galactose als Zuckerersatz.
Galactose im Sport
Galactose wird im Körper auch für die Produktion von Glycoproteinen und die Entgiftung von Ammoniak verwendet. Daher wird Galactose als Nahrungsergänzung im Sport während oder nach dem Training eingesetzt. Während des Trainings bildet sich kontinuierlich Ammoniak, was mit einem Leistungsabfall einhergeht. Durch die Einnahme von Galactose wird das Toxin schneller aus der Zelle transportiert und der Muskel bleibt so leistungsfähiger und kann sich ebenfalls besser erholen.