Thioharnstoff

Thioharnstoff ist ein Derivat des Harnstoffs, dessen Sauerstoffatom durch ein Schwefelatom ersetzt ist.

Verwendung

Im Jahr 1993 betrug die weltweite jährliche Produktion 10.000 Tonnen. Als reine Verbindung wird Thioharnstoff hauptsächlich (25 % der Produktion) zur Extraktion von Metallen wie Gold und Silber aus Erzen eingesetzt. Außerdem wird er als Hilfsstoff in Diazo-Papier (16 % der Produktion) und als Katalysator zur Isomerisierung von Maleinsäure in Fumarsäure verwendet (12 % der Produktion). Als Reaktant dient Thioharnstoff vor allem zur Herstellung von Thioharnstoffdioxid (27,5 % der Produktion.) Weitere wichtige Anwendungen sind:

  • Als Glanzzusatz in galvanischen Bädern
  • In der Analytik zum Nachweis von Bismut (Gelbfärbung in salpetersaurer Lösung)
  • Additiv in Sprengstoffen (Sprengschlamm)
  • Metallveredelung (Kupferveredelung)
  • Metallreinigung (Silberreinigung)
  • Modifikation von Harzen
  • Herstellung von Hilfsstoffen für die Textil- und Farbenindustrie
  • Herstellung von chemischen Zwischenstufen
  • Umsetzen zu Thiobarbituraten (Barbiturate, Arzneimittel wie etwa Thiopental) mittels Diethylmalonsäureesterderivate
  • Trennung von n-Alkanen und iso-Alkanen in der Harnstoff-Extraktiv-Kristallisation
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